Nach 311 Schuss stand fest: Die Schützengesellschaft St. Sebastianus Montabaur hat einen neuen Schützenkönig. Dietmar Wolf wird nun ein Jahr lang die über 400 Jahre alte Schützengesellschaft nach außen hin repräsentieren.
Der bis dahin noch amtierende Altschützenkönig Klaus Schäfer eröffnete das Königsschießen mit dem traditionellen ersten Schuss auf den mit einem roten Tintenfass geschmückten Königsadler. Vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt verfehlte er das Tintenfass knapp, um auch noch seinen beiden „Altrittern“ diese Ehre zu gewähren. Nach drei Schuss ging es dann zur Sache.
Zunächst galt es den ersten und zweiten Ritter des zukünftigen Schützenkönigs oder – der Schützenkönigin – zu ermitteln. Denn das war neu in der jahrhundertealten Tradition. Noch nie haben Schützinnen und Schützen der Schützengesellschaft gemeinsam auf einen Holzadler und die Insignien Zepter und Apfel geschossen. Bis dahin wurden Schützenkönig und Schützenkönigin sowie ihre Begleiter und Begleiterinnen immer gesondert bestimmt.
Obwohl ein nahezu ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen Mann und Frau, war es Peter Kunst, der mit dem 63. Schuss den Apfel zu Fall brachte und sich damit zum neuen zweiten Ritter erklärte. Erster Ritter wurde Alfred Hessel, der mit dem 110. Schuss das Zepter vom Sockel schoss. Jetzt ging es um die Königswürde.
Nach ca. 300 Schuss wurde die Spannung dann auch tatsächlich sichtbar, als der Adler bedrohlich zu wanken begann. Jeder folgende Schuss konnte der entscheidende sein. Nach 311 Schuss war es dann soweit. Ein lauter Jubelschrei machte dann auch all denen klar, die nicht hinsehen konnten, dass der neue Schützenkönig 2018 bestimmt war. Auch hier mussten die Damen leider hinnehmen, dass die erste gemeinsam ausgeschossene Königswürde an einen Mann geht: Dietmar Wolf.