Neugründung 1957

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Es war im April des Jahres 1957 als einige Schießsport-Anhänger in der Bahnhofs-Gaststätte den Gedanken fassten, in Montabaur einen Schützenverein ins Leben zu rufen, obwohl sie nicht wussten, dass bei Verwirklichung dieser Idee eine Tradition bereits vorhanden war.

Der Interessenkreis wurde durch einen Zeitungsaufruf erweitert. mit Hans Strüber an der Spitze wurde ein Ausschuss gebildet, welcher die Aufgabe hatte, die Vorbereitungen zur Gründung eines Schützenvereins zu treffen. Freiwillige Geldspenden wurden für den Kauf von 2 Kleinkaliber-Gewehren verwandt; denn Möglichkeiten zum Training waren auf dem Schießstand des Landesjagd-Verbandes vorhanden. Der Kreis der Schießfreunde wurde von Monat zu Monat größer, so dass man am 7. Dezember 1957 die Gründungs-Versammlung einberufen konnte.

Hans Strüber eröffnete die Versammlung und verlas die von ihm ausgearbeitete Satzung. Mit kleinen Änderungen nahm die Versammlung die Satzung an. Nun wurde der Vorstand gewählt, welchem folgende Herren angehörten (siehe Tabelle).

Die Gründungs-Versammlung gab dem Verein den Namen „Schützengesellschaft Montabaur 1957“.

Im Frühjahr 1958 wurde die Schützengesellschaft auf Antrag des Vorstandes in den Rheinischen-Schützenbund aufgenommen, damit war auch die Anschaffung eines Schützenanzuges wünschenswert.

Die weiteren Bemühungen des Vorstandes gingen dahin, ein Schießstandgelände ausfindig zu machen, um einen eigenen Stand zu besitzen. Durch Anschaffung von 2 Luftgewehren wurde es möglich, im Saale der Gastwirtschaft Willi Meudt (zuletzt „Zur ewigen Lampe“ in der Kirchstraße), mit dem Übungs-Schießen zu beginnen. Besondere Anerkennung wurde uns durch die Aufnahme in den Freundschaftsbund zuteil, welchem folgende Schützengesellschaften angehören: Ransbach, Höhr, Selters, Dierdorf, Grenzhausen, Sayn und Bendorf. Das ganze Bestreben des Vorstandes und des Vereins war nun darauf ausgerichtet, das 1. Schützenfest in Montabaur durchzuführen.

Am 21. September 1958 wurde der Schützenkönig auf dem Schießstand an der Elgendorfer Straße mit Kleinkaliber ausgeschossen.

Hans Strüber, Vorsitzender von 1957-1961

Das erste Schützenfest war für die Stadt ein großes Erlebnis. Freunde und Gönner des Vereins stifteten zahlreiche Preise für das Preisschießen, welches in der Turnhalle ausgetragen wurde. Unser Schützenbruder E. Dewess stellte nach dem Fest uneigennützigerweise Gelände am Strandbad zur Verfügung, um dort einen vereinseigenen Schießstand bauen zu können.

Die außerordentliche Mitglieder-Versammlung vom 13. Dezember 1958 entschied sich für den Bau des Schießstandes am Strandbad, sowie auch für die Eintragung ins Vereinsregister. Die Jahres-Hauptversammlung vom 14. März 1959 befasste sich in der Hauptsache mit der Bildung eines Bau-Ausschusses für den Schießstand, sowie Beschlussfassung für die Aufnahme eines Kredites. Unter großer Opferbereitschaft der Schützenbrüder gingen die Bauarbeiten vom Schießstand zügig voran, sodass der 2. Schützenkönig auf dem eigenen Schießstand ausgeschossen werden konnte. Das Schützenfest war am 6. September 1959. Zweiter Schützenkönig wurde der 1. Vorsitzende Hans Strüber. Die Begeisterung für den Schießsport war in der Zwischenzeit so groß geworden, dass auch eine Damen-Mannschaft gebildet werden konnte.

Königsadler

Der Weiterbau des Schießstandes, sowie die Heranziehung der Jugend waren die wichtigsten Aufgaben des Vorstandes.

Das dritte Schützenfest, wobei Schützenbruder Hans Anhalt die Königwürde errang, war wieder ein voller Erfolg. Unser Verein musste mitten in der Aufbauarbeit einen Rückschlag hinnehmen, unser langbewährter 1. Vorsitzender Hans Strüber war gezwungen, infolge Krankheit die Führung des Vereins niederzulegen. Heinz Bernardi, bisheriger 2. Vorsitzender, trat an seine Stelle.

Die Jahres-Hauptversammlung am 18. März 1961 wählte dann einen neuen Vorstand, dessen Vorsitz der bisherige Schriftführer Werner Flach übernahm. Hans Strüber wurde für seine Verdienste um den Aufbau des Vereins zum Ehrenmajor ernannt und mit der silbernen Verdienstnadel des Rheinischen Schützenbundes ausgezeichnet.

Werner Flach, Vorsitzender von 1961-1967

Auf Anregung des Schützenbruders, Herrn Bürgermeister Kraulich, erfolgten Nachforschungen über ein früheres Bestehen eines Schützenvereins. Der Grund dieser Anregung war ein vorhandener St. Sebastianus-Altar in der katholischen Kirche zu Montabaur.

Die außerordentliche Mitglieder-Versammlung vom 21. Juli 1961 beschloss nach diesen Feststellungen die Namensänderung des Vereins in „Schützengesellschaft St. Sebastianus 1588 – 1957“ vorzunehmen. Alle Bauarbeiten des Schießstandes konnten im Juli 1961 vollendet werden, so dass die feierliche Schlusssteinlegung durch die Geistlichen beider Konfessionen erfolgen konnte.

Das vierte Schützenfest erfolgte wie üblich im September, wobei der Schützenbruder Eduard Zuchristan Schützenkönig wurde.

Die Schießsportbegeisterung brachte es mit sich, dass im Jahre 1962 die Errichtung eines Pistolenstandes begann.

In uneigennütziger Opferbereitschaft gelang es in kurzer Zeit diesen Stand zu bauen, so dass zum 5. Schützenfest auf diesem Stand geschossen werden konnte. Die Königswürde 1962 errang Willi Bongard.

In der Jahres-Hauptversammlung 1963 fasste man den Beschluss, zum Schützenfest im September 1963 die Fahnenweihe vorzunehmen. Durch den Verkauf von Bausteinen und Spenden gelang es die Fahne anzuschaffen. Durch die Fahnenweihe wurde das Schützenfest 1963 zu einem besonderen Markstein in der Vereinsgeschichte. Erich Kurtenacker trug die Zeichen der Königswürde. Zahlreiche Vereine beteiligten sich an dem großen Festzug.

Über das ganze Jahr hindurch wurde an den Ständen weitergearbeitet. Vieles war noch zu tun, jedoch dank des Arbeitseinsatzes der Schützen ging die Vollendung der Anlage schnell vor sich. 1964 war es Theo Goldhausen der nach über 3-stündigem Schießen den Königsvogel von der Stange holte. Und schon gleich im nächsten Jahr 1965 tat es ihm sein Sohn Volkmar Goldhausen nach und wurde Schützenkönig.

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